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TIA-Projekt in S7-PLCSIM und PLC-Lab simulieren

Ein vorhandenes TIA-Projekt mit S7-PLCSIM und PLC-Lab simulieren

Nachfolgend wird beschrieben, wie ein vorhandenes TIA-Projekt zu erweitern ist, damit dieses mit S7-PLCSIM und PLC-Lab simuliert werden kann. Die Vorgehensweise unterscheidet sich je nach verwendeter SPS-Familie (S7-1200, S7-1200 G2 oder S7-1500) und der verwendeten TIA-Version.

Schritte bei einer S7-1500 für TIA V14 bis TIA V19

  1. Öffnen des vorhandenen Projekts im TIA-Portal, Auswahl der Projektansicht und Doppelklick auf die Gerätekonfiguration innerhalb der vorhandenen SPS-Station.
  2. Einstellen der Mindestzykluszeit der CPU auf 5 ms. Dies ist notwendig, da S7-PLCSIM ansonsten eine hohe PC-CPU-Last erzeugt. Dies ist unabhängig von der Verwendung von PLC-Lab.
  3. Platzieren einer DI16-Baugruppe auf einem freien Steckplatz und Zuweisung der Start-Adresse 512. Danach abschalten der Aktualisierung des Prozessabbildes für dieses Modul.
  4. Anzeigen der Task Card "Referenzprojekte" über den Menüpunkt "Ansicht->Referenzprojekte".
  5. In der Task Card "Referenzprojekte" wird nun das PLC-Lab S7-1500 Vorlageprojekt aus dem Verzeichnis "...\Automatisierung\PLC-Lab-Editor\V14" innerhalb der eigenen Dateien geöffnet. (Rechtes Bild: PLC-Lab ab V3.1.0)
  6. Aus dem PLC-Lab Vorlageprojekt für die S7-1500 ist die Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71500" in das Projekt zu kopieren. Dazu wird im Referenzprojekt innerhalb der Programmbausteine die Funktion per Drag-and-Drop in die Programmbausteine des vorhandenen TIA-Projekts kopiert.
  7. Die Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71500" wird im Netzwerk 1 des OB1 aufgerufen. Dabei ist an den Parametern "MinDiByte" und "MaxDiByte" die minimale und maximale Eingangsbyteadresse anzugeben, die von PLC-Lab aus angesprochen werden soll. Im nachfolgend dargestellten Aufruf können beispielsweise die Eingangsbytes EB0 bis EB15 über Objekte in PLC-Lab beschrieben werden.

Es ist darauf zu achten, dass diese Adressen von Eingangsbaugruppen belegt werden und das Prozessabbild dieser Module abgeschaltet ist.

Nun kann das vorhandene TIA-Projekt mit PLC-Lab simuliert werden.

Angabe von mehreren Eingangsadressbereichen: Im Vorlageprojekt für die S7-1500 ist auch die Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71500-NextInputArea" enthalten. Der Aufruf dieser Funktion kann im Netzwerk 1 des OB1 an den ENO-Ausgang der Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71500" angebracht werden. Damit kann man mehrere Eingangsbereiche definieren, die von PLC-Lab aus zu beeinflussen sind. Dies ist vorallem dann interessant, wenn zwischen einzelnen Eingangs-Bereichen große Lücken vorhanden sind, und es für diese Lücken keine Eingangsbaugruppen in der Hardwarekonfiguration gibt. Nachfolgend ein Beispiel bei dem die Eingangsbereiche EB0 bis EB10, EB50 bis EB60 und EB90 bis EB100 als Baugruppen vorhanden sind.

Dabei können auch noch weitere Aufrufe der FC "MHJ-PLC-Lab-Function-S71500-NextInputArea" folgen.

Besonderheit bei dezentralen Eingangsmodulen

Im Gegensatz zu den Eingangsmodulen der zentralen Peripherie, muss das Aktualisieren des Prozessabbilds der Eingangsmodule die dezentral (also z.B. auf Profinet-IO-Devices) vorhanden sind -nicht- abgeschaltet werden. Zumindest bei PLCSim der TIA-Versionen V13, V14, V15 und V15.1.

Schritte bei einer S7-1500 für TIA V20 und höher

  1. Öffnen des vorhandenen Projekts im TIA-Portal, Auswahl der Projektansicht und Doppelklick auf die Gerätekonfiguration innerhalb der vorhandenen SPS-Station.
  2. Platzieren einer AI8-Baugruppe auf einem freien Steckplatz und Zuweisung der Start-Adresse 32752. Die Aktualisierung des Prozessabbildes darf -nicht- abgeschaltet werden.
  3. Platzieren einer AO8-Baugruppe auf einem freien Steckplatz und Zuweisung der Start-Adresse 32752. Die Aktualisierung des Prozessabbildes darf -nicht- abgeschaltet werden.
  4. Öffnen der Variablentabelle im TIA-Projekt und importieren der Variablen aus der Datei "PlcLabConnectInOutVariablesTiaV20OrHigher.xlsx" aus dem Verzeichnis "...\Automatisierung\PLC-Lab-Editor\V20".
  5. Start von S7-PLCSIM und übertragen des SPS-Projekts. Die S7-1500 in S7-PLCSIM auf Run schalten.
  6. In "SimView"-Ansicht von S7-PLCSIM wechseln, die Sequenz aus der Datei "PlcLabConnectSequenceForS7PlcSim1500.xlsx" (Verzeichnis "...\Automatisierung\PLC-Lab-Editor\V20") laden und die Sequenz einmalig ausführen.Die Ausführung der Sequenz muss einmalig nach dem Start von S7-PLCSIM durchgeführt werden, sobald die CPU in Run ist.

Damit sind alle Voraussetzungen erfüllt und PLC-Lab kann sich mit dem S7-PLCSIM der S7-1500 verbinden.

Important

Wird S7-PLCSIM beendet und neu gestartet, dann ist nach dem Start wiederum einmalig die Sequenz auszuführen, sobald die CPU in Run ist!

Info

Wird S7-PLCSIM beendet, dann kann der Workspace abgespeichert werden. Beim Speichern wird der Workspace dem TIA-Projekt zugeordnet. Dies bedeutet, wird vom TIA-Projekt aus S7-PLCSIM gestartet, dann wird automatisch auch der Workspace geladen mit der Sequenz. Die Sequenz muss man somit nicht erneut laden. Diese kann einfach einmalig nach dem Start ausgeführt werden, sobald die CPU in Run ist.

Schritte bei PLCSIM S7-1200

  1. Öffnen des vorhandenen Projekts im TIA-Portal, Auswahl der Projektansicht und Doppelklick auf die Gerätekonfiguration innerhalb der vorhandenen SPS-Station.
  2. Selektion der CPU und Auswahl der digitalen Eingänge. Bei diesen ist das Prozessabbild auf "Keiner" einzustellen.
    Gleiches gilt für die analogen Eingänge: Auch hier ist diese Einstellung vorzunehmen!
  3. Einstellen der Mindestzykluszeit der CPU auf 30 ms. Dies ist notwendig, da PLCSim ansonsten eine hohe PC-CPU-Last erzeugt. Dies ist unabhängig von der Verwendung von PLC-Lab.
  4. Sollte die SPS über zusätzliche Eingangsmodule verfügen, dann ist auch bei diesen das Prozessabbild auf "Keiner" einzustellen.
  5. Aus dem PLC-Lab Vorlageprojekt für die S7-1200 ist die Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71200" in das Projekt zu kopieren und im Netzwerk 1 des OB1 aufzurufen. Dazu wird in der Task Card "Referenzprojekte" das PLC-Lab Vorlageprojekt für die S7-1200 aus dem Verzeichnis "...\Automatisierung\PLC-Lab-Editor\V14" innerhalb der eigenen Dateien geöffnet und daraus die Funktion kopiert. (Rechtes Bild: PLC-Lab ab V3.1.0)

  6. Nun kann das Projekt für die Simulation in S7-PLCSIM und PLC-Lab verwendet werden.

Schritte bei PLCSIM S7-1200 G2 ab TIA V20 oder höher

Die S7-1200 G2 ist der Nachfolger der S7-1200. Die S7-1200 G2 steht ab dem TIA V20 zur Verfügung.

  1. Öffnen des vorhandenen Projekts im TIA-Portal, Auswahl der Projektansicht und Doppelklick auf die Gerätekonfiguration innerhalb der vorhandenen SPS-Station.
  2. Einstellen der Mindestzykluszeit der CPU auf 5 ms. Dies ist notwendig, da S7-PLCSIM ansonsten eine hohe PC-CPU-Last erzeugt. Dies ist unabhängig von der Verwendung von PLC-Lab.
  3. Platzieren einer DI16-Baugruppe auf einem freien (rechten) Steckplatz und Zuweisung der Start-Adresse 512. Danach abschalten der Aktualisierung des Prozessabbildes für dieses Modul.
  4. Anzeigen der Task Card "Referenzprojekte" über den Menüpunkt "Ansicht->Referenzprojekte".
  5. In der Task Card "Referenzprojekte" wird nun das PLC-Lab S7-1200 G2 Vorlageprojekt aus dem Verzeichnis "...\Automatisierung\PLC-Lab-Editor\V20" innerhalb der eigenen Dateien geöffnet.
  6. Aus dem PLC-Lab Vorlageprojekt für die S7-1200 G2 ist die Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71200-G2" in das Projekt zu kopieren. Dazu wird im Referenzprojekt innerhalb der Programmbausteine die Funktion per Drag-and-Drop in die Programmbausteine des vorhandenen TIA-Projekts kopiert.
  7. Die Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71200-G2" wird im Netzwerk 1 des OB1 aufgerufen. Dabei ist an den Parametern "MinDiByte" und "MaxDiByte" die minimale und maximale Eingangsbyteadresse anzugeben, die von PLC-Lab aus angesprochen werden soll. Im nachfolgend dargestellten Aufruf können beispielsweise die Eingangsbytes EB0 bis EB15 über Objekte in PLC-Lab beschrieben werden.

Es ist darauf zu achten, dass diese Adressen von Eingangsbaugruppen belegt werden und das Prozessabbild dieser Module abgeschaltet ist.

Nun kann das vorhandene TIA-Projekt mit PLC-Lab simuliert werden.

Angabe von mehreren Eingangsadressbereichen: Im Vorlageprojekt für die S7-1200-G2 ist auch die Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71200-G2-NextInputArea" enthalten. Der Aufruf dieser Funktion kann im Netzwerk 1 des OB1 an den ENO-Ausgang der Funktion "MHJ-PLC-Lab-Function-S71200-G2" angebracht werden. Damit kann man mehrere Eingangsbereiche definieren, die von PLC-Lab aus zu beeinflussen sind. Dies ist vorallem dann interessant, wenn zwischen einzelnen Eingangs-Bereichen große Lücken vorhanden sind, und es für diese Lücken keine Eingangsbaugruppen in der Hardwarekonfiguration gibt. Nachfolgend ein Beispiel bei dem die Eingangsbereiche EB0 bis EB10, EB50 bis EB60 und EB90 bis EB100 als Baugruppen vorhanden sind.

Dabei können auch noch weitere Aufrufe der FC "MHJ-PLC-Lab-Function-S71200-NextInputArea" folgen.

Tip

Sie können die Vorlageprojekte von PLC-Lab für die S7-1200, S7-1200 G2 und S7-1500 innerhalb der Referenzprojekte geöffnet lassen. Dann stehen diese projektübergreifend zur Verfügung auch wenn das TIA geschlossen und neu geöffnet wird.